Antientzündliche Lebensweise
In dem Artikel zum Thema oxidativer Stress wurde gezeigt, dass der Körper ständig damit beschäftigt ist, durch normale Stoffwechselprozesse, aber auch durch verschiedenen Umwelteinflüsse, entstehende freie Radikale zu eliminieren.
Das Gleichgewicht zwischen Radikalbildung und Radikalbeseitigung ist für eine dauerhafte Gesundheit und adäquate Immunreaktionen entscheidend.
Ist die Radikalbeseitigung verzögert, z.B. durch Übersäuerung, anhaltend einwirkende Umweltgifte, oder wird bedrängt durch nicht zur Ruhe kommende immunologische Prozesse im Körper, z.B. durch einen unerkannten Parasiten oder Allergien, bleibt die Radikalflut als Reiz bestehen. So können über die Zeit unspezifische Entzündungen entstehen.
Je umfassender unsere antioxidative Kapazität, desto effektiver können wir den alltäglichen Radikal-Funkenflug bewältigen. Es geht dabei in erster Linie um eine “antientzündliche Lebensweise”.
Bewegung
Regelmäßige Bewegung/ Sport ist die wichtigste Anti-Entzündungs-Strategie überhaupt. Eine moderate, aber konstante Bewegung stellt einen Reiz für den Körper dar, die antioxidative Kapazitäten zu erweitern. Es empfiehlt sich pro Woche ein 4 x 30 minütiges, moderates Ausdauertraining oder mehr an.
Antioxidantien
Coenzym Q10 (Ubichinon): Es neutralisiert freie Radikale und reduziert Zellschäden. Es spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen. Q10 ist in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch und Fisch sowie in pflanzlichen Quellen wie Nüssen und Samen enthalten.
Glutathion: Eine wichtige körpereigene Substanz, die aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Cystein und Glycin hergestellt wird. Sie kommt in Lebensmitteln wie Knoblauch, Zwiebeln, Brokkoli, Spargel und Avocado vor und spielt eine wichtige Rolle beim Schutz vor oxidativem Stress.
Alpha-Liponsäure: Es neutralisiert freie Radikale und reduziert Zellschäden. Alpha-Liponsäure unterstützt zudem auch die Regeneration anderer wichtiger Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E.
Vitamin C (Ascorbinsäure): Vorkommend in Zitrusfrüchten, Paprika, Erdbeeren, Kiwis und Brokkoli. Es hilft, Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und das Immunsystem zu stärken.
Vitamin E (Tocopherol): Vor allem in Nüssen, Samen, Pflanzenölen und grünem Blattgemüse zu finden. Vitamin E trägt zur Gesundheit der Zellen bei und unterstützt das Herz-Kreislauf-System.
Beta-Carotin: Eine Vorstufe von Vitamin A, die in orangefarbenen Gemüsesorten wie Karotten, Süßkartoffeln und Kürbis sowie in grünem Blattgemüse vorkommt. Es hilft, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und unterstützt die Gesundheit von Haut, Augen und Immunsystem.
Flavonoide: Diese kommen in einer Vielzahl von Pflanzen vor, einschließlich Beeren, Äpfeln, Zitrusfrüchten, Rotwein, grünem Tee und dunkler Schokolade. Flavonoide haben entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften.
Selen: Ein Mineral, das in Lebensmitteln wie Paranüssen, Fisch, Fleisch und Vollkornprodukten vorkommt. Selen ist ein Bestandteil wichtiger antioxidativer Enzyme im Körper und trägt zum Schutz vor Zellschäden bei.
Zink: Ein weiteres Mineral, das antioxidative Enzyme aktiviert und in Lebensmitteln wie Fleisch, Meeresfrüchten, Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten vorkommt.
Gerbstoffe: Gerbstoffe sind pflanzliche Verbindungen, die in Lebensmitteln wie Tee, Beeren, Nüssen und Gewürzen vorkommen und antioxidative Eigenschaften haben. Zu den bekanntesten Gerbstoffen gehören Tannine, Ellagsäure, Quercetin und Procyanidine. Diese Verbindungen können freie Radikale neutralisieren und Zellschäden vorbeugen.
Die Antioxidantien können durch eine bewusste gesunde Ernährung (viel Obst, Gemüse, Nüsse, Samen) oder in Form von Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen oder aber auch durch Umgehung des Magen-Darm-Traktes mit Hilfe einer Infusionstherapie dem Körper zugeführt werden.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind eine Gruppe von mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die für den Körper essentiell sind, aber nicht vom Körper selbst produziert werden können und daher über die Ernährung aufgenommen werden müssen. Die beiden wichtigsten Omega-3-Fettsäuren sind Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA), die vor allem in fettreichen Fischen wie Lachs, Makrele und Hering vorkommen, sowie in pflanzlichen Quellen wie Leinsamen, Walnüssen und Chiasamen, jedoch in Form von Alpha-Linolensäure (ALA). ALA kann vom Körper in begrenztem Umfang in EPA und DHA umgewandelt werden, jedoch nicht sehr effizient.
Omega-3-Fettsäuren wie EPA und DHA wirken entzündungshemmend, indem sie die Produktion entzündlicher Botenstoffe hemmen, entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren verdrängen und die Aktivität des Immunsystems regulieren. Diese Wirkungen können das Risiko für Herzkrankheiten, Entzündungskrankheiten und neurodegenerative Erkrankungen verringern. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichender Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ist wichtig für optimale gesundheitliche Vorteile.
Nebennieren-Aktivität
Die Nebennieren spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulation von Entzündungen im Körper. Die Nebennierenrinde produziert Hormone wie Cortisol, das ein starkes entzündungshemmendes Mittel ist. Cortisol reguliert den Entzündungsprozess, indem es die Freisetzung von entzündungsfördernden Substanzen hemmt und das Immunsystem moduliert.
Wenn die Nebennieren übermäßig aktiv sind und zu viel Cortisol produzieren (wie es bei langfristigem Stress der Fall sein kann), kann dies zu einer immunsuppressiven Wirkung führen. Das bedeutet, dass das Immunsystem möglicherweise nicht mehr effektiv auf Entzündungen reagieren kann, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und chronischen Entzündungszuständen führen kann.
Umgekehrt kann eine unzureichende Nebennierenaktivität zu niedrigen Cortisolspiegeln führen, was ebenfalls Auswirkungen auf die Entzündungsreaktion des Körpers haben kann. Ein angemessenes Gleichgewicht der Nebennierenfunktion ist also entscheidend für die Regulation von Entzündungen im Körper.
Eine Optimierung der endogenen Cortisolbiosynthese kann erfolgen durch
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Einnahme von Vitamin C und B5: Vitamin C ist notwendig für die Umwandlung von Cholesterin zu Cortisol in den Nebennieren. Vitamin B5 (Pantothensäure) ist die Hauptkomponente von Coenzym A, welches eine wichtige Rolle bei der Synthese von Cortisol und anderen Hormonen in den Nebennieren spielt.
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regulatorische Unterstützung mit homöopathischen Komplexen wie Phyto C ®
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Verbesserung der Ausdauer der Nebennierenrindenaktivität durch die Einnahme von pflanzlichen Extrakten, insbesondere von Adaptogenen wie Rhodiola, Ginseng oder Ashwagandha. Sie wirken, indem sie die Stressreaktionen ausgleichen, die Homöostase im Körper unterstützen, die Anpassungsfähigkeit verbessern, Energie und Ausdauer steigern und das Immunsystem stärken.
Darmgesundheit
Der Darm ist mit seiner Oberfläche von ca. 400 Quadratmetern so groß wie ein Fußballfeld. In ca. 75 Jahren schleust er knapp 30 Tonnen Nahrung sowie über 50.000 Liter Flüssigkeit durch den Körper und filtert nicht nur lebenswichtige Bestandteile heraus, sondern beherbergt in der Darmflora auch ca. 80 Prozent des Immunsystems.
Man sollte also meinen, dass der Darm eines unserer wichtigsten Organe ist. Er beeinflusst sowohl das körperliche als auch seelische Wohlbefinden. Es ist also immens wichtig auf unsere Darmgesundheit zu achten.
Intervallfasten ist eine Ernährungsweise, die durch periodisches Fasten und Essen gekennzeichnet ist und die Darmgesundheit positiv beeinflussen kann. Durch die Förderung von Autophagie, einem natürlichen Prozess, bei dem alte Zellen abgebaut und recycelt werden, unterstützt Intervallfasten die Regeneration der Darmzellen und reduziert Entzündungsreaktionen im Darm. Zudem kann es die Diversität der Darmmikrobiota erhöhen und entzündungsfördernde Substanzen verringern, was die Verdauung, das Immunsystem und das Risiko für Krankheiten positiv beeinflussen kann.
Eine ballaststoffreiche Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten ist, fördert eine gesunde Verdauung und reguliert den Stuhlgang. Probiotika und Präbiotika, die in Lebensmitteln wie Joghurt, Sauerkraut und Artischocken enthalten sind, unterstützen das Gleichgewicht der Darmflora und fördern gesunde Bakterien.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die Verdauung zu unterstützen und die Schleimhaut im Darm feucht zu halten.
Das Vermeiden von Kuhmilch kann hilfreich sein. Einige Menschen können aufgrund von Laktoseintoleranz oder Empfindlichkeiten gegenüber Milchproteinen entzündliche Reaktionen auf Kuhmilch erleben. Zudem können Omega-6-Fettsäuren in Milch enthalten sein und, wenn sie im Ungleichgewicht zu Omega-3-Fettsäuren sind, zu Entzündungen beitragen.
Zeolith, ein natürliches Mineral vulkanischen Ursprungs, wird als Nahrungsergänzungsmittel verwendet, um Schwermetalle und Giftstoffe im Körper zu binden und auszuscheiden. Es könnte präbiotische Eigenschaften haben, indem es das Wachstum gesunder Darmbakterien fördert. Zeolith wird auch zur Linderung von Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen, Durchfall und Reizdarmsyndrom eingesetzt, da es die Fähigkeit hat, Schadstoffe zu binden und den pH-Wert im Darm zu regulieren.
Entsäuerung
Eine unausgewogene Ernährung, die reich an säurebildenden Lebensmitteln wie raffinierten Kohlenhydraten, Zucker, verarbeiteten Lebensmitteln und tierischen Proteinen ist, kann zu einem sauren Milieu im Körper führen. Ein saures Bindegewebe kann wiederum die Entzündungsbereitschaft im Körper erhöhen. Dieses Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt kann zu einer chronischen, niedriggradigen Entzündung führen, die mit verschiedenen Gesundheitsproblemen verbunden ist, wie Gelenkschmerzen, Muskelbeschwerden, Verdauungsstörungen und Hautproblemen.
Durch das Vermeiden oder Reduzieren von säurebildenden Lebensmitteln, aber auch durch die Einnahme von z.B. basischen Mineralstoffen (z.B. Magnesium, Kalium) oder basische Pulver (z.B. Basenpulver, Grüne Superfoods) können helfen, den Säure-Basen-Haushalt im Körper zu unterstützen.